Guido Schmitt Bismarck tendance forgeron épée Germania casque daigle fondation du Reich 1871
Guido Schmitt Bismarck tendance forgeron épée Germania casque daigle fondation du Reich 1871, Guido Schmitt Bismarck forgeron épée Germania casque daigle fondation du Reich 1871 tendance
SKU: 945707
Der Schmied der deutschen Einheit.
Otto von Bismarck als Schmied der deutschen Einheit, bekleidet mit einer ledernen Arbeitsschürze und hochgekrempelten Hemdsärmeln, steht in einer Schmiede hinter einem Amboß übergibt das Reichsschwert. In der rechten Hand hält er einen Hammer, mit der linken Hand übergibt er der Germania, als Personifikation des Deutschen Reiches, das soeben geschmiedete Schwert der Reichseinigung mit der Gravur "UNITAS". Die Germania trägt langes, blondes Haar unter ihrem Adlerhelm (Helm des Gardes du Corps). Sie trägt ein langes weißes Kleid mit Brustpanzer (Harnisch) und einen dunklen, bodenlangen Umhang. Neben Bismarck dem Schmied steht der Hund Bismarcks, eine deutsche Dogge. Auf dem Halsband steht der Name des Hundes "TYRAS". Am Boden vor dem Amboß liegt das Wappenschild Preußens mit dem einköpfigen Adler. Das Gemälde ist eine Allegorie auf Bismarcks wesentlichen Anteil an der Gründung des Deutschen Reiches im deutsch-französischen Krieg 1870/71. Als Vollender des Deutschen Reiches wurde Bismarck in zahlreichen allegorischen Bildern und Souvenirartikeln als Schmied oder Lotse verherrlicht. Das Schmied-Motiv als Rezeption des Nibelungenthemas. Das neu geschmiedete Schwert der Einheit (als Allegorie auf das Zeremonienschwert der Reichskleinodien) soll wie eine Fackel von einer Figur zur anderen weitergegeben werden.
Das Gemälde wurde meiner Ansicht nach zum 25. Jahrestag der Reichsgründung gemalt (vermutlich 1895 vollendet). Das Originalgemälde ist verschollen. Nach anderen Angaben wurde das Gemälde 1866 oder 1886 geschaffen (beides scheint keinen Sinn zu machen).
Originale Mezzotinto-Photogravüre, um 1896.
Nach dem Originalgemälde von aus dem Jahre 1896.
In der Platte signiert: „Guido Schmitt, Heidelberg 18?? (unleserlich).
Auf Büttenkarton.
Karton mit Passepartout-Rahmenprägung.
Karton am unteren Rand mit mittig eingeprägtem Adelswappen.
Photographische Union in München.
Photogravüre Bruckmann – Moderne Galerie 3411.
Größe 217 x 272 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, linke untere Ecke gering gestuchst, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
Visit any time.
Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!!
"
"
"
Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem -shop!
Out of a large archiv, more offers in my shop!
Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!
This offer is sold as a collectors item only and no copyrights are being sold here.
Weitere historische Originale finden Sie in meinem -shop!!!
For more original historical prints please take a look in my -shop!!!
Versand ausschließlich per Einschreiben.
Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!
1870, 1871, 1896, 19. Jahrhundert, Adel, adlig, Ahnen, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altdeutschland, Alte Berufe, Altmeisterlichkeit, altnordisch, altnordische Dichtung, Amazone, Amboß, Arbeit, Aristocracy, aristocratic, Aristokratie, Ars gratia artis, art history, Artglauben, Asgard, Ästhetik, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufswelten, Berufswesen, Bildnis, Bildniskunst, Blankwaffen, Blond, Branchen, Brauchtum, cultural history, D-10178 Berlin, D-14467 Potsdam, D-14469 Potsdam, Dekorative Graphik, Deutsche Geschichte, deutsche Götterwelt, Deutsche Kunst, Deutsche Volkskraft, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutsches Volk, Deutsch-französischer Krieg, Deutschland, Dynastie, Dynastien, Edelleute, Einheit, Eisen, Eisenerz, Eisenfrischen, Eisengewinnung, Eisenindustrie, Eisenverhüttung, Elite, Fin de siècle, France, Frankreich, Garde-Infanterieregimenter, Garde-Kürassiere, Garde-Regimenter, Gemälde, Genre, Genre Painting, Genremalerei, German, German Empire, German Romanticism, Germane, Germane, Germanen, Germanenglaube, Germania, Germanien, Germanische Götter, Germanische Götterwelt, Germans, Germany, Geschichte, Geschichtsmalerei, Götterdämmerung, Göttersage, Göttersagen, Götterwelt, Grafik, Graphik, Gründerzeit, Gute alte Zeit, Hammer, Handwerk, Harnisch, Heldengestalt, Heldensage, Heraldik, Herrschaft, Herrscher, Herrscherhaus, Herrscherhäuser, Hieb- und Stichwaffen, Hiebwaffe, High Society, Himmel, Himmelswelt, Historical, Historically, historicism, Historienbilder, Historienmalerei, Historisch, Historische Bilder, historische Person, Historische Persönlichkeiten, historisches Ereignis, Historismus, History , History of Manners, Hochadel, Hochkultur, Hund, Hüttenwesen, Imperator, Kaiser Wilhelm II., Kaiserliche Armee, Kaiserreich, Kaiserzeit, Klassik, Klinge, Klingenschmied, Königlich Preußische Armee, Königreich Preussen , Kontingentverband des Königreiches Preußen, Kraft, Kreativität, Krieg, Krieger, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegsführung, Kriegsgeschichte, Kriminalbeamte, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Kunsthandwerk, Künstler, Legenden, Majestät, Malerei der Jahrhundertwende, Märchen, Metall, Metallurgie, Metallverarbeitung, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Monarchie, Montan, Montanindustrie, Mysterien, Mystik, Mythen, Mythologie, Mythos, Nationalsymbol, Neunzehntes Jahrhundert, Nibelungen, Nibelungensage, Nobels, Nobilitiy, Non Soli Cedit, nordisch, nordische Geschichte, nordische Götterwelt, Nordland, Nostalgia, Nostalgie, Opfergang, Patriotika, Patriotismus, Person, Persönlichkeiten, Preußen, Preussen , Preußenkorps, Preußischer Adler, Pro Gloria et Patria, Reichsadler, Reichsadlerschild , Reichsgründung, Reichshauptstadt Berlin, Reichsinsignien, Reichskleinodien, Revier, Ring der Nibelungen, Romanticism, Romantik, Royal, Royals, Rüstung, Sagen, Schmied, Schmiedeeisen, Schmiedehammer, Schönheit, Schwert, Schwerter, Schwertfeger, Staatswesen, Stahlhelm, Symbolik, Symbolism, Symbolismus, Tatentradition, Territorialheer, Tradition, Traumbilder, Träumerei, Traumwelt, Vaterland, Waffe, Waffendienst, Waffengattung, Wahrzeichen, Walhalla, Walküre, Wappen, Wehrfähigkeit, Wehrhaftigkeit, Wehrkraft, Werkstatt, Werkzeug, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Zeitalter, zeitgenössische Kunst, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Zeremonienschwert, Zweites Kaiserreich, Zweites ReichGuido Philipp Schmitt (* 23. Februar 1834 in Heidelberg; † 8. August 1922 in Miltenberg) war ein berühmter deutscher Maler. Er entstammt der Heidelberger Malerdynastie Schmitt, die vier bedeutende Maler hervorbrachte.LebenGuido Philipp Schmitt wurde 1834 als erster Sohn des Malers Georg Philipp Schmitt und seiner Frau Eva Katharina, geb. Kaysser, einer Bäckerstochter, geboren. Nachdem er von seinem Vater unterrichtet worden war, begann er als 14-Jähriger, seine Familie bei verschiedenen Tätigkeiten zu porträtieren: die konzentriert-beschäftigte Mutter, den jüngsten Bruder schlafend auf einem prallen Kissen, die Schwestern strickend, lesend, träumend, in blauen, grünen oder violetten Kleidern, die dem der Mutter gleichen. 1852 malte Guido Schmitt schließlich ein Ölbild der Mutter.Zu sehen sind auf diesen Bildern nicht die berühmten Frauengestalten der Romantik, sondern Heidelberger Mädchen und Frauen – Katharina, Elise, Josephine, Amalie – die in ihrer „Anmuth als Krone der weiblichen Schönheit“ gezeigt werden. Es sind die zu ehrenden Frauen, die „flechten und weben himmlische Rosen ins irdische Leben“, sie sind die „Töchter mit schamhafter Sitte, treue Töchter der frommen Natur“. Diesen „liebenden Fleiß“ zeigt der jugendliche Maler, die „züchtige Hausfrau, die Mutter der Kinder“ (Friedrich Schiller).Der Vater Georg Philipp Schmitt unterrichtete seine beiden Söhne (über die Töchter ist nichts zu erfahren, außer dass sie ledig blieben) und förderte ihre künstlerischen Fähigkeiten. Er porträtierte Guido 1848, malend, die Zeichenmappe auf den Knien, mit Wasserglas und Pinsel, als jungen, angehenden Künstler, der genau die Farben auf seiner Palette hat, mit denen er im gleichen Jahr seine Mutter malt: blau, schwarz, gelb, rot. Guido ahmte nach, probierte, übte sich in verschiedenen Techniken. Das realitätsorientierte Porträtieren ermöglichte ihm 1859 eine Künstlerkarriere in England, wo er rasch zum gefragtesten Porträtmaler der Londoner Hocharistokratie aufstieg. Dort lebte und arbeitete er fast dreißig Jahre lang und kehrte erst 1885 nach Heidelberg in das Elternhaus am Klingenteich 6 zurück. Dort malte er diverse Bilder, wie z. B. die „Ruperto Carola“, eine Allegorie auf die Universität. 1920 wurde er Ehrenbürger von Heidelberg.Sehr berühmt wurde sein inzwischen verschollenes Gemälde „Bismarck als Schmied der deutschen Einheit“, das in zahllosen Versionen im Druck erschien. Im Haus der Blauen Sänger, Göttingen, ist es als Glasbild ausgeführt. In seine Zeichnung „Knecht Rupprecht beschenkt Kinder“, fügte er 1907 am rechten Bildrand das deutsche Kaiserpaar als „zufällige Passanten“ ein, wodurch auch dieses Bild deutschlandweite Bekanntheit erlangte und als Postkarte erschien. 1913 porträtierte Schmitt den Grafen Reinhard August zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen als seinen Vorfahren, den Kreuzritter Emich II. von Leiningen. Jenes Gemälde erhielt die Stadt Grünstadt zum Geschenk. Nach ihm wurde noch im gleichen Jahr der dortige Emichbrunnen gestaltet, den bis heute ein Bronzerelief mit Guido Schmitts Ritterbild ziert.Fast neunzigjährig starb der Maler 1922, nach einem Spaziergang in Miltenberg.Guido Philipp Schmitts Bruder Nathanael Schmitt und sein Onkel Franz Schmitt (Bruder des Vaters) waren ebenfalls bekannte Maler. Sein Cousin Carl Leonhard, Direktor der Heidelberger Portland-Zement-Fabrik, förderte ihn und ließ öfter Bilder von ihm malen.EhrungenGuido Philipp Schmitt wurde von der Stadt Heidelberg die Ehrenbürgerwürde verliehen. Er ruht auf dem Bergfriedhof (Heidelberg) in einem Ehrengrab in der Abteilung C.Friedrich Bruckmann (* 13. Oktober 1814 in Deutz; † 17. März 1898 in Arco (Trentino)) war ein deutscher Verleger.Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich Wilhelm Bruckmann war der Sohn von Margarete Bruckmann, geb. Drey und Johann Wilhelm Bruckmann, dem Gründer der Porzellanfabrik J. W. Bruckmann in Köln-Deutz. Friedrich Bruckmann machte eine Ausbildung in der Manufacture royale de porcelaine de Sèvres und arbeitete nach seiner Rückkehr, in der Manufaktur seines Vaters. Diese Fabrik stellte 1835 bemaltes und vergoldetes Porzellan in Deutz her. 1841 heiratete er Julie Weyler (1819–1901), die Tochter eines Rechtsgelehrten aus Düsseldorf. 1846 ist Friedrich Bruckmann Inhaber der Porzellanfabrik J.W. Bruckmann in Deutz. 1858 gründete er mit dem gelernten Frankfurter Buchhändler Friedrich Emil Eduard Suchsland (1837–1910) in Frankfurt am Main den Verlag für Kunst und Wissenschaft. Er verlegte von 1858 bis 1861 Wilhelm von Kaulbachs Goethe-Galerie mit großformatigen Fotografien. Sein Mitarbeiter war dabei Joseph Albert. Im Herbst 1861 gründete Bruckmann in Stuttgart Friedrich Bruckmann’s Verlag. Im Sommer 1863 kam er nach München, wo er 1884 die „Photographische Union“ gründete. 1883 wurde die Firma „Friedrich Bruckmann“ in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der Verlagsgründer Friedrich Bruckmann hatte den Vorsitz im Aufsichtsrat der Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft zusammen mit Ernst Schandri und seinem Schwiegersohn Alfred Schaeuffelen (1844–1917), ein Sohn des Papierfabrikanten Gustav Schaeuffelen, verheiratet mit Bruckmanns Tochter Eugenie. 1885 verlegte er die erste deutsche Kunstzeitschrift Kunst für Alle sowie Bildbände zu Archäologie und Kunstgeschichte.Seine Söhne Alphons (1855–1945), Oskar und Hugo Bruckmann erbten den Bruckmann Verlag. Seine Tochter, die verehelichte Eugenie Schaeuffelen (1849–1919) führte in ihrem Elternhaus in der Luisenstraße 8/I in München einen Salon. Ihre kapriziösen Künstlerfeste gehörten zu den aufsehenerregenden Ereignissen um die Jahrhundertwende.Germania ist eine Personifikation mit wechselndem Bedeutungsgehalt. In der Antike, als die Völker Germaniens nur aus dem Blickwinkel der römischen Eroberer als eine Einheit erschienen, stellten diese bereits eine „Germania“ als Numen bildlich dar und bezeichneten sie mit demselben Namen wie das Gebiet. Seit dem Mittelalter galt sie – unter Rückbezug auf das Germanien oder die Germania magna der Antike – als die nationale Personifikation Deutschlands im Sinne des Verbreitungsgebiets der deutschen Sprachen. Im 19. Jahrhundert diente sie der demokratischen Bewegung in Deutschland als nationalromantisches Sinnbild für den von ihr angestrebten deutschen Nationalstaat. In der Ikonografie des deutschen Kaiserreichs nahm Germania stärker nationalistische Züge an.Römische AntikeBildliche Darstellungen der römischen Götter waren bereits mehrere Jahrhunderte v. Chr. häufige Motive von Statuen, Reliefs und Münzen. Die geographischen Personifizierungen sind daraus hervorgegangen, und sie können durch Inschriften, für die Provinz oder Region typische Attribute, oder Kleidung und Haartracht der dargestellten Figuren identifiziert werden. Für viele Objekte ist eine sichere Identifizierung allerdings nicht möglich, da es an erhaltenen Inschriften mangelt. Bei der Feststellung, wann die Germania als Personifikation auftrat und in welcher Weise sie dargestellt wurde, spielen die durch Aufschriften und Herrscherporträts leicht zu datierenden Münzen eine herausragende Rolle.Statuen und ReliefsDie seit dem frühen 16. Jahrhundert in der Antikensammlung der Familie della Valle in Rom nachgewiesene und seit dem 18. Jahrhundert in Florenz in der Loggia dei Lanzi gezeigte Marmorstatue Die trauernde Barbarin wird seit Jahrhunderten als Darstellung der historischen Persönlichkeit Thusnelda angesehen. Darauf deutet nichts hin, aber die Kleidung entspricht der Beschreibung germanischer Frauen, die Tacitus in seinem Werk Germania hinterlassen hat. Darüber hinaus ähnelt die Statue den auf den Reliefs der Marcussäule und auf dem Konstantinsbogen in Rom dargestellten Germaninnen, wie auch den Münzprägungen Hadrians und Mark Aurels. MünzenRömischer Siege und Eroberungen auf Münzen zu gedenken war über Jahrhunderte üblich, und die Darstellungen waren vielfältig. Die ohnehin als Münzbild verwendete Abbildung des eigenen Herrschers, mit einer Beischrift die auf das Ereignis anspielte, war die einfachste Form, auch in Begleitung von Gottheiten wie der Siegesgöttin Victoria. Später kamen verschiedene Symbole hinzu, mit denen der unterlegene Gegner sinnbildlich dargestellt wurde. Dazu wurden typische Waffen oder andere Gegenstände des Gegners gezeigt, wie eine armenische Kopfbedeckung mit der Umschrift „ARMENIA DEVICTA“, exotische Tiere wie Elefanten (Afrika) oder Krokodile (Ägypten), oder auch Personifikationen der Besiegten. Schon unter Sulla wurde um 80 v. Chr. ein Frauenkopf mit einer Elefantenkappe als Personifikation Afrikas dargestellt, mit dieser Münze sollte des Sieges des Feldherrn Pompeius in Nordafrika gedacht werden.[2] Auf einem Denar Gaius Iulius Caesars (reg. 49–44 v. Chr.) sind zu beiden Seiten eines Tropäums gefangene Gallier mit der Gallia abgebildet. Eine Kupfermünze Vespasians (69–79) aus dem Jahr 71 oder 72 erinnerte an die Eroberung Judäas und die Zerstörung Jerusalems. Sie zeigt links unter einer Dattelpalme eine sitzende trauernde Judäa und rechts Vespasian mit erhobenem Speer, ebenso groß wie die Palme abgebildet, den Fuß auf einen am Boden liegenden Helm gestützt, mit der Inschrift „IUDAEA CAPTA“. Weitere Varianten des Themas zeigen die Judäa in gleicher Pose, aber anstelle des Kaisers gefangene Soldaten oder auf dem Boden liegende Speere und Schilde. Auf Golddenaren des Kaisers Domitian (81–96) wird eine Germania in entwürdigender Pose gezeigt, mit entblößtem Oberkörper, trauernd auf ihrem Schild sitzend und mit zerbrochenem Speer. Diese Prägung bezog sich auf die römischen Siege über die Chatten. Golddenare mit diesem Motiv wurden erstmals im Jahr 84 geprägt, als Domitian den Beinamen Germanicus annahm. Während dieser Zeit wurde auf Sesterzen als weiteres Motiv ein Tropäum mit der Aufschrift „GERMANIA CAPTA“ abgebildet, auf dessen rechter Seite ein stehender Gefangener, und links eine sitzende trauernde Germania gezeigt wurden. Der Schriftzug „GERMANIA CAPTA“ und die bildliche Darstellung sind hier als direkter Rückbezug auf die Münzen Vespasians anlässlich der Unterwerfung Judäas zu betrachten. Weitere Motive mit der Germania zeigten sie gemeinsam mit Domitian, dem sie als Zeichen der Unterwerfung ihren Schild überreichte, oder umgeben von auf dem Boden liegenden Speeren und Schilden als Sinnbild für die Heftigkeit der Kämpfe. Die Germania-Darstellungen auf Münzen des Kaisers Hadrians (117–138) haben sich gewandelt, die Germania seiner Münzen zeigt sich in der Art einer Minerva, aufrecht stehend mit Schild und Speer, nur mit der Inschrift „GERMANIA“ ohne abwertenden Zusatz. Es sind verschiedene Darstellungen bekannt, auch solche mit einer entblößten Brust. Nun ist dies nicht mehr als Zeichen der Demütigung zu verstehen, sondern als Attribut. Tacitus hat um 98 in seiner Germania die Kleidung der Germanen beschrieben, bei denen beide Geschlechter ärmellose Umhänge trugen, die die Brust nicht vollständig bedeckten. Diese Wandlung, auch in der positiven Darstellung anderer Personifikationen wie Hispania, Africa und Asia, war darin begründet, dass Hadrians Regierungszeit vom weitgehenden Verzicht auf militärische Aktionen und vom Rückzug aus einer Reihe von Gebieten geprägt war. In dieser Zeit des Friedens führte Hadrian eine Reihe von Reisen in die Provinzen, auch nach Germanien, durch. Er verstand das römische Reich als eine Gemeinschaft der Provinzen und Regionen, die Personifikationen der von ihm besuchten Gebiete wurden zum Motiv von Münzen, ohne dass dies zur Feier ruhmreicher Eroberungen geschah. Unter Mark Aurel (161–180) und Commodus (180–192) folgten in Würdigung der Markomannenkriege wieder Münzen mit Abbildungen der Germania, die sie mit der Inschrift „GERMANIA SVBACTA“ zeigten. Hier erschien erneut das fast einhundert Jahre zuvor unter Domitian verwendete Motiv der besiegten, gedemütigten und trauernden Germania, nun am Fuße eines Tropäums sitzend. MittelalterAuch im Mittelalter findet sich die Personifikation Germania für Deutschland, so um das Jahr 1000 zusammen mit Roma, Gallia und Sclavinia im Evangeliar Ottos III. (München) oder zusammen mit Roma und Gallia im Perikopenbuch Heinrichs II.Napoleonische KriegeIm Gefolge der Napoleonischen Kriege wuchs die Bedeutung der Germania als Personifizierung Deutschlands, allerdings im Vergleich zur französischen Marianne weiter in einer in Bezug auf das Herrschaftssystem unpolitischen Bedeutung. Ein Beispiel ist die unten gezeigte Grafik von Karl Ruß, eine der ersten bildlichen Darstellungen der Germania im 19. Jahrhundert, mit der er unter Hinweis auf die Völkerschlacht bei Leipzig, die die napoleonische Vorherrschaft über Europa beendete, die Befreiung der Germania durch Arminius darstellt. Die von Arminius besiegten Römer stehen hier stellvertretend für die wenige Jahre zuvor aus Deutschland vertriebenen „französischen Feinde“. Romantik und RevolutionIm Stil der romantischen Malerei der Nazarener schuf der Maler Friedrich Overbeck 1828 das Bild Italia und Germania, das Italien und Deutschland in Gestalt einander freundschaftlich zugeneigter Jungfrauen versinnbildlichte.In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gingen die Bestrebungen, das in verschiedene Staaten aufgeteilte Deutschland zu vereinigen, mit einem Anwachsen des deutschen Nationalismus einher. Die im Zuge der Deutschen Revolution gewählte Frankfurter Nationalversammlung tagte 1848 bis 1849 unter dem programmatischen Bild der Germania des Malers Philipp Veit, die eine schwarz-rot-goldene Nationalfahne in ihrer Rechten sowie Schwert und Olivenzweig in ihrer Linken hält. Bereits um 1835 hatte Veit eine mit Eichenlaub bekrönte Germania am Fuße einer Eiche in einer romantischen Flusslandschaft mit Burgen, Reichskrone, Schwert und Doppeladlerschild gemalt. Gleiche und weitere Attribute fand der Düsseldorfer Maler Christian Köhler für seine Erwachende Germania, die er im Geist der entstehenden deutschen Nationalromantik 1849 schuf. Die Bildmotive des deutschen Nationalismus gewannen durch die in den Schützen-, Sänger- und Turnerfesten sich fortsetzenden Einigungsbestrebungen der 1850er und 1860er Jahre weitere – lyrische, musikalische, malerische und plastische – Erscheinungsformen.Eine durch die Rheinromantik beeinflusste, populäre Gestalt einer Germania hat der Düsseldorfer Maler Lorenz Clasen in seiner Germania auf der Wacht am Rhein geschaffen, in der eine mit Schwert und Reichsadlerschild bewaffnete, walkürenhafte Figur kampfesbereit über den Rhein in Richtung Westen blickt und erstmals den betont wehrhaften Typus der Germania darstellt. Das Motiv wurde in zahlreichen Stichen reproduziert.Kaiserreich und 20. JahrhundertDie Verkörperung einer zum Krieg gerüsteten Germania gewann durch die Jahre 1870 und 1871 (Deutsch-Französischer Krieg) noch mehr an Verbreitung. Diese Entwicklung stand im Kontext der Historienmalerei und Monumentalmalerei der Wilhelminischen Ära, in der es Preußen darum ging, eine nationale Geschichte in seinen Provinzen, vornehmlich in Rathäusern, Schlössern, Universitäten und Ruhmeshallen, volkstümlich zu vermitteln. Die zahlreichen Sieges- und Kriegerdenkmäler haben ähnliche und weitere Typen geschaffen, von denen Johannes Schillings Niederwalddenkmal wohl am volkstümlichsten geworden ist. Diese Germania kann als eine Verbindung einer „Schlachtenjungfrau“ (Walküre) mit der das „Vaterland“ versinnbildlichenden „deutschen Mutter“ gedeutet werden.Friedrich August von Kaulbach erweiterte 1914 den Aspekt der Walküre um die Beschreibung einer angreifenden Jeanne d’Arc aus Friedrich Schillers Drama Die Jungfrau von Orleans, um im Duktus des Wilhelminismus die Wehrhaftigkeit Deutschlands zu Beginn des Ersten Weltkriegs darzustellen. Von 1900 bis 1922 wurde von der Reichspost eine Germania-Briefmarkenserie herausgegeben, die die gekrönte Germania im Profil zeigte. Anlässlich der Saarabstimmung erschien am 16. Januar 1935, wenige Tage nach der Abstimmung, eine weitere Reihe von Briefmarken mit dem Bildmotiv Die Saar kehrt zur Mutter Deutschland zurück. Diese Marken zeigten im Unterschied zur allegorischen Figur vom Anfang des Jahrhunderts eine realistisch dargestellte Mutter, die ihre Tochter in die Arme nimmt und bei der nur ein Eichenkranz auf dem Kopf ihre Rolle als Germania andeutet.GegenwartIm Alltagsleben des 21. Jahrhunderts ist die Figur der Germania bedeutungslos. Ohne dass sie bewusst wahrgenommen wird, erscheint sie jedoch noch häufig in den Eigennamen von Vereinen, besonders studentischer Verbindungen und Sportvereinen, deren Gründung im 19. und frühen 20. Jahrhundert erfolgte.Das Zeremonienschwert ist ein Teil der Reichskleinodien der römisch-deutschen Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.Mit dem Zeremonienschwert wurden nach der Krönung des Kaisers die Abgesandten der Stadt Nürnberg, in der die Reichskleinodien aufbewahrt wurden, rituell in den Ritterstand erhoben.AussehenDas Schwert hat eine Länge von 108,5 cm. Der Griff und Parierstange bestehen aus Holz. Das Holz wurde mit Goldplatten verkleidet. Der Knauf aus vergoldetem Silber trägt auf der einen Seite einen einköpfigen Reichsadler und auf der anderen Seite einen böhmischen Löwen und ist eine Ergänzung Kaiser Karl IV.Die stark überschliffene Klinge trägt eine Schwertfegermarke in Form eines Kruckenkreuzes. Die Scheide, mit einer Länge von 92,5 cm, besteht aus einem starken Leinengewebe, das außen dicht mit vergoldeten Silberfäden umgeben ist. Darauf wurden Goldplatten, die mit Perlen und Rubinen geschmückt sind, angebracht. In die leinene Scheide wurde zur Versteifung eine weitere Scheide aus Holz eingeschoben.Siegfried (in nordischen Sagen auch Sigurd) ist eine Sagenfigur verschiedener germanischer Sagenkreise, insbesondere der Nibelungensage. Wesentliche Elemente der Siegfried-Gestalt sind übermenschliche Kräfte, die Tötung eines Drachen, mit der in einigen Sagenversionen die Gewinnung eines großen Schatzes verbunden ist (hauptsächlich in nordischen; aber z. B. nicht im Nibelungenlied, in dem Horterwerb und Drachenkampf verschiedene Abenteuer sind) und seine Ermordung (im Nibelungenlied durch Hagen von Tronje; in einigen nordischen Überlieferungen durch Gottorm). Seine Biographie wird in allen anderen Elementen von den einzelnen Dichtungen, in denen er auftritt, stark unterschiedlich gestaltet; also sowohl seine Herkunft als auch der weitere Verlauf seines Lebens, die Gründe für seine Ermordung und der Ort des Mordes ebenso wie die von ihm benutzten magischen Requisiten (z. B. benutzt er nur im Nibelungenlied einen Tarnmantel, die sogenannte ‚Tarnkappe‘). Er wird als sehr mutig und tapfer beschrieben. Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, genannt der Eiserne Kanzler, (* 1. April 1815 in Schönhausen (heute Sachsen-Anhalt); † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg), war ein deutscher Staatsmann. Er war der Gründer und erste Kanzler des Deutschen Reiches. Vormals war er Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes sowie Ministerpräsident und Außenminister von Preußen.Er war seit 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, seit 1871 Fürst von Bismarck und seit 1890 Herzog zu Lauenburg. Den Herzogtitel, den er bei seiner Entlassung erhielt, führte er niemals. Er ließ auch Post zurückgehen, die so adressiert war. Ebenfalls seit seiner Entlassung war er ehrenhalber Generaloberst.LebenOtto von Bismarck wurde am 1. April 1815 in Schönhausen an der Elbe bei Stendal (heute Sachsen-Anhalt) geboren, seine Familie übersiedelte aber schon 1816 nach Kniephof in Pommern, wo er die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte.Nach dem Abschluss des humanistischen Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster studierte Otto von Bismarck zunächst ab Mai 1832 an der Universität Göttingen, wo er Mitglied des Corps Hannovera Göttingen war, dann ab November 1833 in Berlin Rechtswissenschaften und schloss sein Studium 1835 mit dem ersten Staatsexamen ab. Nach dem Studium war er am Kammergericht in Berlin und als Regierungsreferendar bei Behörden in Aachen und Potsdam tätig. Im Jahr 1838 leistete Bismarck als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst zunächst beim Garde-Jäger-Bataillon ab. Im Herbst wechselte er zum Jäger-Bataillon Nr. 2. nach Greifswald (Pommern) und begann dort das Studium der Landwirtschaft.Nach dem Tod seiner bürgerlichen Mutter am 1. Januar 1839 (Luise Wilhelmine von Bismarck, geb. Menken * 24. Februar 1790), mit der er in einem gewissen Spannungsverhältnis lebte, bezog er das pommersche Gut Kniephof und wurde Landwirt. Nach dem Tod seines Vaters (Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck *13. November 1771) am 22. November 1845 übernahm er die Bewirtschaftung des Bismarckschen Besitzes Schönhausen. Dass er auch darin allein nicht seinen Lebensinhalt finden konnte, zeigte sich in politischen Ambitionen, aber auch in ausgeprägter Beschäftigung mit Philosophie, Kunst, Religion und Literatur. Schon damals war er ein meisterlicher Redner und Briefschreiber. 1847 heiratete er in Reinfeld (Landkreis Rummelsburg i. Pommern) Johanna von Puttkamer (1824–1894). Dieser Ehe entstammen seine Kinder Marie (1847–1926), Herbert (1849–1904) und Wilhelm (1852–1901).Zu dem Zeitpunkt wurde er im preußischen Vereinigten Landtag auf Seiten der Konservativen politisch aktiv. 1849 und 1850 gehörte er der Zweiten Kammer des Landtages an und war Wortführer des äußersten rechten Flügels. Während der Märzrevolution von 1848/49 profilierte er sich als konsequenter Verteidiger des monarchischen Prinzips. Einen auf Volkssouveränität gegründeten deutschen Nationalstaat, wie ihn die Frankfurter Nationalversammlung proklamierte, lehnte er ab – Preußen sollte Preußen bleiben. Obwohl Bismarck keine diplomatische Ausbildung besaß, wurde er 1851 zum preußischen Gesandten beim Bundestag in Frankfurt ernannt. Dieses Mandat behielt er bis 1859. 1859–1862 war er Gesandter in St. Petersburg, 1862 kurzzeitig Botschafter in Paris.Am 23. September 1862 wurde Bismarck von König Wilhelm I. im Verfassungskonflikt zum preußischen Ministerpräsidenten, am 8. Oktober 1862 auch zum Außenminister berufen. Letzteres, weil Bismarck auf Grund des Kollegialprinzips im preußischen Kabinett nur so seine außenpolitischen Vorstellungen umsetzen konnte.Da Preußen auf die angestrebte Kleindeutsche Lösung (eine Vereinigung der deutschen Länder unter der Führung Preußens unter Ausschluss Österreichs) in der Olmützer Punktation 1850 verzichten musste, sollte dieses Ziel durch eine Niederlage Österreichs und seiner Anhänger im deutschen Bund auf militärischem Wege forciert werden. Auseinandersetzungen um die Verwaltung von Schleswig Holstein ließ man zum Deutschen Krieg eskalieren, der am 3. Juli 1866 in der Schlacht von Königgrätz zu Gunsten Preußens und seiner Verbündeten entschieden wurde. Um die Besiegten als potentiellen Partner zu erhalten, stellte man im Prager Frieden keine territorialen Forderungen an das Kaiserreich, hielt sich jedoch an Sachsen und anderen deutschen Staaten, die Österreich unterstützt hatten, schadlos.Bismarck, der seit seiner Jugend Pommern sehr verbunden war, erwarb 1867 von der ihm wegen des erfolgreichen Deutschen Krieges bewilligten Dotation von 400.000 Talern das Rittergut Varzin und ließ auf dessen Fluren die Hammermühle und weitere Papierfabriken errichten, die sich bald zum größten Unternehmen Ostpommerns entwickelten und legte somit den Grundstein für die Gemeinde Hammermühle, die heutige polnische Stadt Kępice.Infolge der Stärkung Preußens in den 1860er Jahren steigerten sich die deutsch-französischen Gegensätze.(Motto: Rache für Sadowa ! ( Königgrätz). In Spanien kandidierte der mit den in Deutschland regierenden Hohenzollern verwandte Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen für den Thron, wodurch Frankreich Angst hatte von den Hohenzollern eingekesselt zu sein, was zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 führte (zu den Kriegsgründen vergleiche Emser Depesche). Vor dem Beginn dieses Krieges hatte Bismarck geheime Schutz- und Trutzbündnisse mit den süddeutschen Staaten geschlossen. Die Bemühungen Bismarcks um die nationale Einigung gipfelten nach dem Sieg der deutschen Truppen in der Kaiserproklamation des preußischen Königs Wilhelms I. am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles und der Gründung des 2. Deutschen Reiches. Der Reichsgründung waren zähe Verhandlungen mit den süddeutschen Fürsten vorangegangen, die sich dabei einige Sonderrechte erstritten. Die meisten Sonderrechte behielt Bayern, dessen Widerstand erst durch eine handfeste Bestechung aus dem Welfenfond überwunden wurde, woraufhin der bayrische König Ludwig II. im von Bismarck formulierten Kaiserbrief die Rangerhöhung Wilhelms I. vorschlug.Bismarck erreichte durch den Frieden von Frankfurt zudem den territorialen Zugewinn von Elsaß-Lothringen. Die Gründung des 2.Deutschen Reiches wurde maßgeblich von Bismarck initiiert, wobei sein enger Vertrauter Rudolf von Delbrück die Verhandlungen mit den süddeutschen Staaten führte. Bismarck wurde erster Reichskanzler, blieb aber wie vorgesehen preußischer Ministerpräsident. In dem Zeitraum zwischen dem 18. Januar und dem Inkrafttreten der Reichsverfassung am 16. April 1871 bestand allerdings der Norddeutsche Bund faktisch weiter, nur waren nun die süddeutschen Staaten beigetreten. Bismarck, der weiterhin Reichskanzler war, kann somit als erster gesamtdeutscher Reichskanzler bezeichnet werden.InnenpolitikBismarck wurde 1862 durch den Konflikt um die Heeresreform zwischen dem preußischen Landtag und dem preußischen König Wilhelm I. trotz des heftigen Widerstands von dessen Gemahlin, der Königin Augusta, zum preußischen Ministerpräsidenten berufen. Um die Heeresreform, die Preußen militärisch stärken sollte, auch ohne die Zustimmung des Parlamentes durchsetzen zu können, berief er sich auf die so genannte Lückentheorie. Nach seiner Auffassung war der Fall des unauflöslichen Dissenses zwischen Monarch und Parlament in der Verfassung nicht geregelt. Demnach läge eine Lücke vor, die durch die Prärogative des Königs geschlossen werden müsse. Diese Verfassungsinterpretation ist zumindest stark angreifbar und nach Auffassung vieler ein schlichter Verfassungsbruch. Sie ermöglichte es Bismarck aber, nach der Ablehnung des Militärhaushalts durch den preußischen Landtag, ohne formell gebilligtes Budget die Heeresreform durchzuführen. Nach dem Sieg über Österreich brachte Bismarck 1866 die Indemnitätsvorlage in das Parlament ein, um seinen Verfassungsbruch nachträglich zu legitimieren. Die Abstimmung über diese Frage spaltete die liberale Partei (in demokratische Liberale und Nationalliberale). Und Bismarck hatte durch seinen Alleingang auch die demokratische von der nationalen Bewegung getrennt.Bismarck stand während und nach dem Erreichen seines Vorhabens, einen deutschen Einheitsstaat zu erschaffen, zwei neuen Feinden gegenüber: der Sozialdemokratie und der katholischen Kirche unter Papst Pius IX. Es kam zu großen Auseinandersetzungen mit der Kirche. Die Kirche begünstigte, ganz im Gegenteil von Bismarcks Willen, die Ausbreitung der polnischen Sprache. So sah Bismarck eine eventuell drohende polnische Nationalbewegung. 1870 kam es zur Gründung der Deutschen Zentrumspartei. Diese oppositionelle Partei stellte den politischen Arm der katholischen Kirche dar und forderte unter anderem die Restauration des weltlichen Besitzes des Papstes und nach Schutz des Rechtes der Religionsgemeinschaften vor Eingriffen durch den Staat. Dies konnte zu einer Herrschaft der Kirche neben dem Monarchen führen, vielleicht sogar zu einer indirekten Mitherrschaft des Papstes. Außerdem ging diese Partei enge Verbindungen mit diejenigen ein, die ebenfalls mit dem neuen Reich nicht einverstanden waren, wie z.B. den Welfen, Polen und Elsässern. Dieser Umstand erboste Bismarck so sehr, dass er sich zum Kampf bereiterklärte. Diese Auseinandersetzungen, welche bis 1887 andauerten, bezeichnet man als Kulturenkampf. Wichtigster Gegenspieler Bismarcks war Ludwig Windthorst (1812–1891). „Mein Leben erhalten und verschönen zwei Dinge: meine Frau und – Windthorst, die eine ist für die Liebe da, der andere für den Haß“, pflegte Bismarck zu sagen und verdeutlicht damit den Dualismus zwischen ihm und Windthorst. Grund für diesen Hass war die Tatsache, dass die Zentrumspartei als Quelle für reichsfeindliche Kräfte fungierte. Bismarck reagierte spätestens als das Zentrum in den ersten Reichstagswahlen (am 3.3.1871) als zweitstärkste Partei hervorging. Im Zuge dieser Auseinandersetzung wurden Rechte und Machtstellung der Kirche durch Reichs- und preußische Landesgesetze beschnitten (Kanzelparagraph, Brotkorbgesetz) und auch die Zivilehe eingeführt. In diesem Zusammenhang äußerte Bismarck in einer Reichstagsrede den bekannten Satz: „Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht – weder körperlich noch geistig.“ Da all dies nicht den gewünschten Erfolg hatte, sondern nur die öffentliche Meinung gegen sich aufbrachte und das politische Klima in Deutschland vergiftete, griff Bismarck zu einer anderen seiner Taktiken und machte sich den unbesiegbaren Feind zum Freund: Nach dem Tod Pius IX 1878 nutzte er die Gelegenheit, ein weniger angespanntes Verhältnis zu dem neu gewählten Papst Leo XIII zu beginnen. Der Papst half Bismarck unauffällig, einen Ausgleich mit dem Zentrum zu erlangen; im Gegenzug nahm dieser schrittweise die rabiatesten Erlasse zurück. Nach dem Misslingen des Kulturkampfes kümmert sich Bismarck nun um die Arbeiterbewegung, welche er als ersten Reichsfeind deklariert. Bismarcks zunehmend konservative Politik (Verstaatlichungen, Protektionismus, autoritäre Innenpolitik - siehe dazu auch Tendenzpolitik) führte ab 1876 zur Kanzlerkrise: nachdem bereits 1876 sein liberaler Amtsleiter Rudolf von Delbrück unter Protest zurückgetreten war, konnte sich Bismarck im März 1877 beim Kaiser nicht mit seiner Forderung durchsetzen, den preußischen Staatsminister Albrecht von Stosch zu entlassen. Jedoch herrschte nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches Hochkonjunktur und es entstanden viele große Firmen und Banken. Dennoch konnten zahlreiche Firmen der ausländischen Konkurrenz nicht standhalten. In dieser Lage verlangte das bisher so liberale Bürgertum den Schutz des Staates und man forderte staatliche Schutzzölle auf die Einfuhr ausländischer Waren, um so den Markt für eigene Erzeugnisse zu sichern. Bismarck geht 1878/79 auf diese Forderungen ein. Somit gewinnt er die beiden herrschenden Klassen - Adel und Großbürgertum - für seine Politik. Daraufhin wendet Bismarck sich der Sozialdemokratischen Partei zu, die für ihn und für die meisten Adligen „Reichsfeinde” sind, weil ihr Programm auch marxistische Ideen enthält. 1878 nahm er dann das zweite Attentat auf Kaiser Wilhelm I. zum Anlass, das Sozialistengesetz im Reichstag zu initiieren, das bis 1890 in Kraft blieb. Dieses Ausnahmegesetz, das seinen Zweck letztlich verfehlte, erlaubte es, die sozialistische Agitation zu verbieten, ließ jedoch die politische Arbeit der Sozialdemokratischen Partei in Wahlmandaten wie beispielsweise im Reichstag unangetastet. Nachdem das Gesetzeswerk den Zweck, die Sozialdemokratie zu schwächen, verfehlt hatte, verlor Bismarck das Interesse daran; in seinen Gedanken und Erinnerungen widmet er diesem Thema kein einziges Wort. Da Bismarck die Arbeiter von der Sozialdemokratischen Partei fernzuhalten versucht, wurden unter seine Ägide in den Jahren 1883 - 1889 die gesetzliche Unfallversicherung und die gesetzliche Krankenversicherung ins Leben gerufen. Diese Sozialpolitik verbessert auf deutliche Weise die Lage der Arbeiterschaft und heute gilt Bismarck deshalb als Vater der deutschen Sozialversicherung. Dennoch scheitert Bismarck daran, die Arbeiter den Sozialdemokraten zu entfremden.AußenpolitikVoraussetzung für Bismarcks erfolgreiche Außenpolitik war die „Saturiertheit“ des Reiches nach der Reichseinigung von 1871, das heißt der Verzicht auf weitere Expansion und weitere Annexionen nach der Krieg-in-Sicht-Krise von 1875. So konnte er durch eine geschickte Bündnispolitik das europäische Mächtegleichgewicht der „Großen Fünf“ (Pentarchie) erhalten, einer Isolierung Deutschlands vorbeugen und Kriege der Nachbarn gegen das Deutsche Reich, aber auch gegeneinander verhindern (Berliner Kongress 1878).Nach dem Aufstieg Deutschlands in die Gesellschaft der großen europäischen Nationalstaaten mehrten sich in den 1870er-Jahren die Stimmen, die den Erwerb von Kolonien, insbesondere in Afrika, für das deutsche Reich forderten. Bismarck stand diesen Plänen desinteressiert und ablehnend gegenüber, da er sich geringe wirtschaftliche Vorteile davon versprach, und den Konflikt mit anderen europäischen Kolonialmächten befürchtete. 1871 lehnte Bismarck das Angebot der Franzosen ab, Cochinchina – etwa das heutige Vietnam – als Kolonie im Rahmen der Reparationsleistungen übertragen zu bekommen: „O! O! Cochinchina! Das ist aber ein sehr fetter Brocken für uns; wir sind aber noch nicht reich genug, um uns den Luxus von Kolonien leisten zu können.“ Unter dem zunehmenden innenpolitischen Druck stellte das Deutsche Reich jedoch 1884 und 1885 nach englischem Vorbild mehrere Besitzungen deutscher Kaufleute in Afrika und in Neuguinea unter seinen Schutz (siehe Deutsche Kolonien). Etwa zur gleichen Zeit beschloss der Reichstag in der Dampfersubventionsvorlage – ebenfalls nach englischem Vorbild – die Bezuschussung von regelmäßig verkehrenden Linienschiffen nach Ostasien, den Reichspostdampferlinien. In der Folge wandte sich Bismarck von dieser Politik wieder ab und konzentrierte sich auf die europäische Sphäre, die ihm wichtiger war („Frankreich liegt links, Russland liegt rechts, in der Mitte liegen wir. Das ist meine Karte von Afrika.“).„Der Lotse geht von Bord“Bismarcks Sturz im Jahr 1890 ist vor allem auf das Scheitern eines von ihm vorgelegten verschärften Sozialistengesetzes im Reichstag zurückzuführen, das er gegen die durch bedeutende Wahlerfolge im Januar erstarkten Sozialdemokraten einsetzen wollte. Zudem wünschte der junge Kaiser Wilhelm II. künftig eine eigene Politik, frei von Bismarcks Einfluss, zu gestalten. Nach seiner entwürdigenden Entlassung (Bismarck selbst: „...die ich ein Leichenbegängnis erster Klasse mit Recht nennen konnte.“) am 20. März 1890 durch Wilhelm II. setzte wenig später eine beispiellose Bismarck-Verehrung ein (Bismarck-Denkmal, Bismarckstraßen und Bismarckgesellschaften). Bismarck starb am 30. Juli 1898 in Friedrichsruh. Er wurde in einem Mausoleum auf Friedrichsruh neben seiner Frau begraben. Eine Büste wurde in der Walhalla aufgestellt und er ist außerdem Ehrenbürger der Städte Darmstadt, München, Hamburg, Wandsbek, Kassel, Köln, Moers, Detmold, Zwickau, Rathenow, Wermelskirchen (1895) sowie seit 1895 aller badischen Städte.Bismarck selbst wurde 1891 Mitglied des Kreistages von Stormarn. Er kandidierte auch für den Reichstag, wurde gewählt, nahm aber sein Mandat nie wahr.Eine Karikatur von Sir John Tenniel im englischen Satiremagazin Punch vom 29. März 1890 bei der Bismarck unter den Augen Wilhelms II. das (Staats)Schiff verlässt, wurde mit „Dropping the Pilot“ betitelt, was meist (nicht ganz korrekt) mit „Der Lotse geht von Bord“ übersetzt wird.Bismarcks Memoiren: Gedanken und ErinnerungenBismarck diktierte nach seiner Entlassung seine Memoiren, die unter dem Titel „Gedanken und Erinnerungen“ veröffentlicht wurden. Der zweite Teil dieses Buches, in dem er sich sehr kritisch mit seiner Zeit als Kanzler unter Kaiser Wilhelm II. auseinandersetzte, sollte erst nach dessen Tod erscheinen. Mit der Revolution in Deutschland 1918 und dem Exil des Kaisers gingen die gesammelten Memoiren aber gegen den Protest der Familie Bismarck bereits 1919 in Druck.Als historische Quelle ist das Werk mit Vorsicht zu genießen, da es Bismarck – wie schon zu seinen Lebzeiten – mit der historischen Wahrheit nicht so genau nahm. Sein Hauptzweck war die eigene Rechtfertigung und damit die Herabsetzung von Kaiser Wilhelm II. Das Werk gilt trotzdem als lesenswert, da es Eindrücke über Bismarcks Gefühlswelt vermittelt und meisterhaft formuliert ist.Die NachfolgeGrundsätzlich wollte Bismarck das Kanzleramt erst aus zwingenden Altersgründen abgeben. 1889 erwog er kurz, sich auf das Außenministerium zu beschränken, gab den Gedanken aber bald darauf wieder auf. Aus der Förderung der politischen Karriere seines Sohnes ist zu entnehmen, dass er ihn gerne als Garant der Fortsetzung seiner Politik zumindest im Außenressort verankert sehen wollte. Er konnte dies allerdings nicht umsetzen. Als Nachfolger Bismarcks wählte der Kaiser den politisch unerfahrenen General Leo von Caprivi.PersonenkultBismarck wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. Schon zu Lebzeiten errichtete man viele Denkmäler, meist Bronzestandbilder, aber auch architektonische Monumente widmete man ihm (→Bismarck-Denkmal). Der Bismarckturm zwischen Allmannshausen und Assenhausen am Starnberger See wurde zwischen 1896 und 1899 errichtet. Seine Studentenwohnung in Göttingen, das Bismarck-Häuschen, ist als kleines Museum zugänglich.In der bildenden Kunst wurde er vor allem von Franz von Lenbach und Christian Wilhelm Allers portraitiert. Häufig findet man auch Darstellungen Bismarcks als Schmied, wie z.B. in einem Gemälde von Guido Philipp Schmitt, das Bismarck dabei zeigt, wie er der Germania das von ihm geschmiedete Reichsschwert übergibt.Nach seinem Tode wurden ihm, finanziert in der Regel durch Spenden der Bevölkerung, zunehmend auch Groß-Monumente gewidmet. Vielerorts wurden Bismarcktürme und -säulen erbaut, teils herkömmliche Aussichtstürme, teils Feuersäulen mit Vorrichtungen, die es erlaubten, ein großes Gedenkfeuer zu entzünden. Viele dieser Bauwerke waren nach dem Entwurf des Architekten Wilhelm Kreis gestaltet, der bei einem Wettbewerb der „Deutschen Studentenschaft“ 1899 den ersten Preis erhalten hatte.Nahe der Rudelsburg wurde ihm ein Denkmal errichtet. Von den unzähligen Bismarck-Denkmälern Deutschlands war dies das einzige, das ihn als lässig dasitzenden jungen Mann mit dem Couleurband um die Brust und einem studentischen Korbschläger in der Hand zeigte. Das Konzept, Bismarck als Student in legerer Haltung darzustellen, erzeugte kontroverse Diskussionen, war aber von ihm selbst am 27. April 1895 genehmigt worden. In der DDR wurde dieses Denkmal 1951/1952 durch die FDJ zerstört. Auf Betreiben seines Corps Hannovera Göttingen wurde das Denkmal originalgetreu reproduziert und schließlich im April 2006 eingeweiht.Weiterhin wurde Bismarck die Skulptur des so genannten Adlers zugedacht, eine etwa 18 m hohe Aufschichtung von behauenen Steinquadern, die am Rand einer Aussichtsplattform am Hang des Hoyerbergs im gleichnamigen Stadtteil von Lindau (Bodensee) errichtet ist. Erkennbar ist diese Widmung durch Einarbeitung eines etwa 1,50 m großen Bismarck-Reliefs im Sockel.Das größte Bismarck-Monument in Deutschland ist das 1906 eingeweihte Bismarck-Denkmal in Hamburg-Sankt Pauli (Entwurf: Hugo Lederer), das den ehemaligen Reichskanzler als monumentale Roland-Figur darstellt, mit Rüstung und auf das Schwert gestützt. Der Plan, ein gigantisches Bismarck-Nationaldenkmal bei Bingerbrück zu erbauen, wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert. Ein Schlachtschiff der Tirpitz-Klasse wurde im zweiten Weltkrieg nach Bismarck benannt, das Schlachtschiff Bismarck.An seinem Geburtsort Schönhausen wurde 1998 mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt ein Bismarckmuseum eingerichtet.Am 1. November 2004 wurde in Jever ein weiteres Bismarckmuseum eröffnet. In der österreichischen Stadt Linz ist eine Straße nach Bismarck benannt.Die Bundesrepublik Deutschland errichtete ihm zu Ehren 1996 die Otto-von-Bismarck-Stiftung als bundesunmittelbare Stiftung in Friedrichsruh.FilmeDie Entlassung (1942) von Wolfgang Liebeneiner.Die Nibelungensage ist ein im deutschen und skandinavischen Mittelalter weitverbreiteter heldenepischer Stoff, der über Jahrhunderte in zahlreichen voneinander abweichenden Fassungen überliefert ist. Seine bekannteste schriftliche Fixierung ist das mittelhochdeutsche Nibelungenlied (um 1200, wahrscheinlich aus dem Raum Passau).Die Sage schlägt sich in mittelalterlichen Quellen außer dem Nibelungenlied in der Saga von Dietrich von Bern (Thidrekssaga, altnordisch mit niederdeutschen Quellen, ca. 1250) und zahlreichen Liedern der Liederedda nieder. Darunter mehrere Sigurdlieder und das Ältere Atlilied (altnordisch, aufgezeichnet im 13. Jahrhundert nach teilweise viel älteren Quellen oder Vorstufen) sowie eine Prosa-Nacherzählung der Eddalieder in der Edda des Snorri Sturluson (altnordisch, ca. 1220), Völsunga-Saga, (altnordisch, ca. 1250).Die Ursprünge der Sage reichen bis in das heroische Zeitalter der germanischen Völkerwanderung zurück. Ein historischer Kern der Sage wird in der Zerschlagung des Burgundenreiches im Raum von Worms in der Spätantike (um 436) durch den römischen Magister militum Aetius mit Hilfe hunnischer Hilfstruppen gesehen. Weitere Anknüpfungspunkte bieten die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451, der Tod Attilas sowie die Geschehnisse im zweiten Burgunderreich an der Rhone und die Geschehnisse bei den Merowingern bis zum Tode Brunichildis 613.Der Privatgelehrte Heinz Ritter-Schaumburg vertrat die Auffassung, das "christlich geprägte" und sich auf die alten maeren berufende Nibelungenlied beruhe auf einer Frühform der "heidnisch geprägten", von historischen Ereignissen im norddeutschen Raum des 5./6. Jahrhunderts n. Chr berichtenden Thidrekssaga, die als Vorlage gedient habe. Diese These einer Historizität der Thidrekssaga wird von den meisten Fachgermanisten abgelehnt. Vielmehr seien sowohl das Nibelungenlied wie die Thidrekssaga schriftepische Bearbeitungen von schriftlichen und mündlichen Sagenfassungen, die im 12. Jahrhundert im ober- und niederdeutschen Sprachraum kursierten. Inhalt, poetische Form und Verwandtschaft dieser Fassungen werden sich nie genau bestimmen lassen. Jedoch wird heute mehrheitlich angenommen, dass die Thidrekssaga niederdeutsche, großteils schriftliche Quellen benutzt, die ihrerseits zu einem guten Teil Bearbeitungen schriftlicher oberdeutscher (bairischer) Vorlagen sind. Vor allem die Verlegung des Unterganges der Nibelungen nach Westfalen scheint sekundär zu sein.Inhalt des Nibelungenliedes Im Nibelungenlied ist die Kriemhild und die Hauptproblematik die der höfischen Kultur; es macht aus dem vermutlich viel älteren Sagenstoff beinahe einen Roman, der im Kleid einer Sage Probleme der damaligen Gegenwart von Autor und Publikum zu behandeln scheint. Hier werden nur die Elemente herausgegriffen, die für die Sagengeschichte relevant sind.Siegfried, Brünhild und die Herkunft der NibelungenSiegfried ist Sohn des Königs Siegmund von Niederland (Hauptstadt: Xanten am Niederrhein), der stärkste aller Helden, hat außerdem einen märchenhaften Schatz, den Hort des verstorbenen Königs Nibelung von Nibelungenland (das in Norwegen gedacht wird), erworben und ist unverwundbar, weil er im Blut eines Drachen badete, den er erschlug, und dadurch eine Hornhaut bekam. Zugleich mit dem Hort erwarb er die Tarnkappe, einen unsichtbar machenden Tarnmantel (kappe heißt hier Mantel), die er dem Zwergen Alberich abnahm, der den Hort bewachte. Siegfried zieht nach Worms, damit er um die schöne Kriemhild werben kann. Dort bringt er nicht gleich seine Werbung vor, sondern bleibt zunächst ein Jahr an ihrem Hof, um sich ihren Brüdern unentbehrlich zu machen. Das gelingt ihm auch. Gunther, der älteste Bruder Kriemhilds, verspricht, der Heirat zwischen seiner Schwester und Siegfried zuzustimmen, wenn Siegfried ihn nach Isenstein (auf Island) begleitet, denn Gunther möchte die dortige Königin Brünhild zur Frau nehmen.Die HochzeitenBrünhild besitzt, so lange sie Jungfrau bleibt, übernatürliche, magische Kräfte und ist nicht bereit, sich einem Mann hinzugeben, der sie nicht in drei Kampfspielen besiegen kann: Steinwurf, Weitsprung und Speerwurf. Misslingt es ihm, ist sein Leben verwirkt. Gunther könnte das nie leisten. Siegfried ist sowohl ortskundig, denn er war schon an Brünhilds Hof und kennt sie persönlich, als auch kräftig genug, die Spiele zu bestehen, hat allerdings trotzdem nicht um sie geworben. Siegfried ist bereit, durch die Tarnkappe unsichtbar, Gunther zu helfen. Brünhild nimmt zunächst an, Siegfried wolle um sie werben. Siegfried muss eine Lüge erdenken, damit Brünhild nicht Verdacht schöpft, wieso er, ein selbständiger König, zusammen mit Gunther nach Island kommt, wenn er bei der Werbung keine Funktion hat. Siegfried erklärt ihr daher, er sei Gefolgsmann Gunthers und komme nicht freiwillig mit. Daraufhin akzeptiert Brünhild, dass Gunther werben will, und wird zu ihrer Überraschung von ihm, den sie für schwach einschätzte, besiegt (dass Gunther nur die Gebärden macht und Siegfried, unsichtbar, schießt und Gunther im Sprunge trägt, merkt sie nicht). In Worms angelangt, ist alles plötzlich anders: Siegfried leistet keine Dienste, sondern wird als mit Gunther gleichrangig behandelt; außerdem findet gleichzeitig mit der Heirat Gunthers und Brünhilds die Heirat Siegfrieds mit Kriemhild statt, als Doppelhochzeit, ohne Rangunterschiede. Kriemhild ist offensichtlich glücklich, obwohl doch eine Heirat mit einem Gefolgsmann des Bruders eine Mesalliance wäre. Brünhild weint an der Hochzeitstafel. Gunther ist aber nicht bereit, ihre Fragen zu beantworten. Da beschließt sie, den Vollzug der Ehe zu verweigern, bis er ihr die Wahrheit gesteht. Da Gunther das nicht tun kann, fesselt ihn Brünhild in der Hochzeitsnacht mit ihrem Gürtel und hängt ihn an einen Nagel an der Wand. Erst am Morgen nimmt sie ihn ab. Wieder muss Siegfried helfen: In der nächsten Nacht schleicht er, durch die Tarnkappe unsichtbar, in Gunthers Schlafzimmer und ringt Brünhild im Ehebett nieder, bis Brünhild sich freiwillig ergibt. Nun kann Gunther sie entjungfern. Erst daraufhin verliert sie ihre magischen Kräfte und ist so schwach wie eine normale Frau. Während des Kampfes nimmt Siegfried heimlich ihren Ring und ihren Gürtel mit und schenkt sie später seiner Frau Kriemhild als Beweisstücke, weil sie wissen will, wo er in der Nacht nach der Hochzeitsnacht war.Der Streit der KöniginnenBrünhild erhält weiterhin keine Antwort, und kann sich auch nicht mehr wehren. Die Zeit lindert das nicht, und wenn sie hört, dass Kriemhild mit Siegfried in dessen Land glücklich ist, kann sie es sich nicht erklären. Auch verlangt Gunther nie von irgendjemandem aus Siegfrieds Land irgendwelche Dienste oder Zinszahlungen. Noch nach über neun Jahren bohren die Fragen in ihr. Falls Siegfried wirklich je Gunther untertan gewesen wäre, wäre das durch eine so lange Zeit der Nichtleistung von Diensten längst verjährt. Trotzdem verlangt Brünhild nun von Gunther, er solle Siegfried zum Hofdienst befehlen. Das kann Gunther natürlich nicht tun. Als Kompromiss lädt er Siegfried und dessen Frau Kriemhild zu einem Fest nach Worms ein. Auf diesem Fest geraten die beiden Königinnen in Streit: die Damen sehen bei einem Turnier zu, auf dem Siegfried sich so hervortut, dass Kriemhild schwärmt, er sei würdig, auch in Worms zu herrschen. Das ist Brünhild zu viel. Sie besteht darauf, dass Kriemhild ihr untergeordnet ist, weil Siegfried nur Gunthers Gefolgsmann ist. Der Streit wird öffentlich, als die beiden zanken, wer beim Kirchgang als erste das Münster betreten darf. Brünhild beschimpft Kriemhild, sie sei eine unfreie Dienstmagd und Frau eines Leibeigenen; Kriemhild kontert, ihr Mann Siegfried habe als erster mit Brünhild geschlafen. Als Beweis dafür präsentiert sie Ring und Gürtel. Hagen von Tronje, Gunthers Verwandter und wichtigster Ratgeber, will seine gedemütigte Herrin rächen, beziehungsweise nimmt das zum Vorwand; sein Interesse gilt nur dem Nibelungenhort, den er nur in seine Gewalt bekommen kann, wenn Siegfried tot ist. Er entlockt Kriemhild hinterlistig das Geheimnis der verwundbaren Stelle Siegfrieds, die beim Bad im Blut des erschlagenen Drachen durch ein Lindenblatt frei geblieben war. Auf einem Jagdausflug in die Vogesen ermordet Hagen mit Gunthers Zustimmung Siegfried, indem er ihm dessen Speer zwischen die Schulterblätter stößt, als er aus einer Quelle trinkt. Kriemhild ahnt, wer ihren Mann getötet hat, und bleibt als trauernde Witwe in Worms.Der UntergangMit Hilfe des Nibelungenschatzes, den Siegfried ihr geschenkt hatte, lockt Kriemhild fremde Helden nach Worms, um ihre Position am Hofe zu stärken – eine Gefahr, die Hagen erkennt: Er entwendet Kriemhild den Schatz und versenkt ihn im Rhein. Die Gelegenheit zur Rache für Kriemhild bietet sich erst dreizehn Jahre später. Sie heiratet den mächtigen Hunnenkönig Etzel, der in Ungarn residiert, und bringt ihn dazu, ihre Brüder Gunther, Gernot und Giselher nach Ungarn einzuladen. Hagen und andere warnen vor der Rachsucht Kriemhilds – aber die Brüder nehmen an und ziehen mit großem Gefolge ins Hunnenland. Es gelingt Kriemhild, einen Kampf zwischen Nibelungen und Hunnen zu entfesseln. Einer nach dem anderen fällt – zuletzt sind nur noch Gunther und Hagen am Leben. Kriemhild verlangt von Hagen den Schatz. Er erklärt ihr, das Versteck nicht preiszugeben, solange einer seiner Herren noch lebt. Darauf lässt Kriemhild Gunther den Kopf abschlagen. Aber Hagen triumphiert: Jetzt kennt nur noch er das Versteck, das er niemals verraten würde. Kriemhild enthauptet den Gefesselten mit Siegfrieds Schwert. Dieses hatte Hagen durch Leichenraub an sich genommen und, um Kriemhild zu reizen, gleich nach der Ankunft in Ungarn ihr unter die Augen gehalten. Kriemhild wird daraufhin vom alten Waffenmeister Hildebrand erschlagen, weil sie als Frau wagte, einen Helden zu töten. Am Ende der Sage bleiben in Trauer König Etzel, Dietrich von Bern, Hildebrand und namenlose Umstehende übrig, die den Tod ihrer Angehörigen beweinen.Die Nibelungen in der ThidrekssagaMehrere Abschnitte der Thidrekssaga (ThS) behandeln Teile der Nibelungensage. Man nimmt meist an, dass sie ihr deutsche Vorlagen zugrunde liegen. Dabei scheint sie für ihre einzelnen Abschnitte unterschiedliche Vorlagen zu benutzen, die sie aneinander reiht, ohne Widersprüche zwischen ihnen auszugleichen. Die Tatsache, dass es in Deutschland sehr unterschiedliche Versionen der Nibelungensage gab, könnte somit erklären, dass die einzelnen Abschnitte der ThS zu einander teilweise widersprüchlich sind (das trifft nicht nur auf die Nibelungensage zu; auch andere Erzählungen der ThS sind voll von Widersprüchen). Die vorherschende Lehrmeinung besagt, dass einige Nibelungen-Abschnitte Quellen benutzen, die ganz andere Sagenversionen als das Nibelungenlied bieten; während andere Quellen benutzen, die offenbar auch dem Nibelungenlied zugrunde liegen und wieder andere direkt auf die Fassung C des Nibelungenliedes zurückgehen sollen. Die altschwedische Version ist dagegen frei von derartigen Widersprüchen und wurde von Heinz Ritter-Schaumburg für die ursprünglichste Version des Sagenstoffes gehalten. Er nahm statt dessen an, dass das Nibelungenlied auf einer Frühform der Thidrekssaga basiert.Siegfried und BrünhildDas erste Stück, das die Nibelungensage behandelt liegt etwa in der Mitte der ThS; vorher wird nur eine Figur der Nibelungensage einmal erwähnt, und zwar Brynhild (Brünhild), die auf der Burg Seegard in Schwaben herrscht und von deren Gestüt die berühmtesten Hengste der Helden der deutschen Heldensagen stammen. Die eigentlichen Nibelungenteile der ThS beginnen mit Siegfrieds (Sigurds) Jugend. Siegfrieds Mutter, die Gattin eines Königs Sigmund, wird zu Unrecht der Untreue verdächtigt; das neugeborene Kind wird ausgesetzt, treibt einen Fluss hinunter (ähnlich wie Moses) und wird von einer Hirschkuh aufgezogen (ähnlich wie Romulus und Remus von einer Wölfin). Ein im Wald Kohlen brennender Schmied, Mimir findet ihn dort und zieht ihn auf. Der Knabe wird so stark, dass er die Schmiedeknechte verprügelt und den Amboss mit dem Hammer zerschlägt. Mimir hat einen Bruder namens Regin, der zauberkundig ist und sich in einen Drachen verwandelt. Da Mimir die Kräfte des Knaben fürchtet, bittet er seinen Bruder, den Drachen, ihn umzubringen. Dazu schickt er ihn in den Wald, in dem der Drache haust, er solle Kohlen brennen. Der Knabe erschlägt jedoch den Drachen mit einem Baumstamm und seiner Holzaxt. Da er hungrig ist, kocht er sich vom Drachenfleisch zum Abendessen. Dabei verbrennt er sich den Finger, steckt ihn in den Mund, um ihn zu kühlen, und durch den Genuss des Drachenblutes versteht er die Vogelsprache. Zwei Vögel reden mit einander, dass Mimir ihn töten wolle. Wo seine Hände in Berührung mit dem Drachenblut kamen, wird die Haut hart wie Horn. Als er das merkt, bestreicht er sich mit dem Drachenblut am ganzen Körper. Nur zwischen die Schultern reicht er nicht. Dann geht er heim und erschlägt Mimir, obwohl ihm dieser voll Angst, um ihn freundlich zu stimmen, ein wunderbares Pferd von Brynhilds Gestüt verspricht und eine sehr gute Rüstung und das ausgezeichnete Schwert Gram überreicht. Dann zieht er zu Brynhilds Burg. Sie hat anscheinend ein mythisches Vorwissen um Sigurd, denn sie weiß, als ein Ankömmling gemeldet wird, sofort, dass er es sein muss. Sie nennt ihm auch die Namen seiner Eltern und schenkt ihm den besten Hengst. Von ihr reitet Sigurd weiter zu König Isung von Bertanga-Land, dessen Bannerträger er wird.Die Herkunft der NibelungenNun folgt ein neuer Abschnitt: Die Herkunft der Niflungen (Niflungen ist in der gesamten nordischen Literatur der dem deutschen Nibelungen entsprechende Name). Diesen Abschnitt bringt die altwestnordische Fassung (Membrane) der ThS zweimal hintereinander fast identisch, aber mit verschiedenen Namen: einmal heißt der Vater der Niflungen Aldrian, einmal Irung; auch die Zahl der Geschwister ist nicht gleich. Der Schreiber hatte offensichtlich zwei schriftliche Fassungen der selben Geschichte vor sich und wollte keine unterdrücken, sondern reihte sie aneinander. Die altschwedische Fassung zeigt hier wiederum keine Widerspüche. Gemeinsam ist allen Thidrekssaga Fassungen der Herkunft der Niflungen, dass Hogni (entspricht deutsch Hagen; in deutschen Übersetzungen nordischer Texte wird er oft Högni geschrieben) nur Halbbruder der Niflungen ist: die Königin Oda (entspricht deutsch Ute) wurde während der Abwesenheit ihres Gatten von einem bösen Geist beschlafen. Das Kind aus dieser Verbindung ist Hogni.Die ZweikämpfeNun wird die Nibelungensage mit der Dietrichsage zusammengeführt: König Thidrek (entspricht deutsch Dietrich) lädt die Niflungen zu einem Fest und Gastmahl ein; von den Niflungen nehmen Gunnar (Gunter), Hogni (Hagen) und Gernoz (Gernot) teil. Auf dem Fest beschließen alle Anwesenden, König Isung von Britannien und seine Söhne zu Zweikämpfen herauszufordern. So kommt Sigurd in den Bereich der Niflungen: er kämpft den letzten, entscheidenden Kampf gegen Thidrek selbst. Thidrek kann nur durch eine nicht erlaubte List gewinnen, die Sigurd entdeckt, er erkennt aber freiwillig Thidrek als Sieger an und folgt ihm als sein Gefolgsmann.Die HochzeitenIm folgenden Abschnitt zieht Thidrek, und mit ihm Sigurd, ins Land der Niflungen, und dort heiratet Sigurd Grimhild (entspricht deutsch Kriemhild), die Schwester Gunnars und Hognis. In diesem Abschnitt der ThS wird Hogni nicht Halbbruder, sondern Bruder Gunnars genannt. Auf seiner Hochzeit schwärmt Si" alt="Guido Schmitt Bismarck tendance forgeron épée Germania casque daigle fondation du Reich 1871" width="52" height="52" >

Buy now.
Pay later.
Earn rewards
Representative APR: 29.9% (variable)
Credit subject to status. Terms apply.
Missed payments may affect your credit score
FrasersPlus
Available Products
SIMILAR ITEMS
- Guido Schmitt Bismarck forgeron épée Germania casque daigle fondation du Reich 1871
- Boucles doreilles petit cerceau Huggie pierre précieuse émeraude naturelle certifiée or massif 14 carats
- Looksmart Bugatti Cent Dix Agile Bleu 2023 1/18 LS18025D
- Porte clé logo Louis Vuitton 130372300
- Portefeuille long Louis Vuitton Sarah Epi fuchsia
- 488106348R colonne de direction pour RENAULT CAPTUR II (01.2020->) 1579782
- Chapeau Kentucky Derby Fascinator crème blanche off orange Big Del Mar chapeau royal Ascot
- Pare choc BLIC 5510-00-6614902Q pour SEAT
- Plaquettes de frein DP41110R Freins YELLOWSTUFF EBC pour Aston Martin DB7 Van...
- Actionneur ABS HINO Ranger 2017 FG2AB 44050E0011 [Occasion] [PA22300745]